Qualitätskriterien für Curricula (= Studiengangskonzepte)

 

Die folgenden Prüffragen sollen Interessenten für ein Eventstudium Anhaltspunkte für die Einschätzung bieten, ob der angebotene Studiengang bestimmten Anforderungen an Qualität und einem bestimmten Standard entspricht. Ebenso sollen sie Arbeitgebern oder Kunden als Handreichung dienen, die es erlaubt, die Qualität der Abschlüsse selber direkt einzuordnen (z.B. bei Prüfung einer Bewerbung eines Studienabsolventen). Die Fragen sind als unverbindliches Angebot zu sehen und allein aus Sicht des QZVE gefasst und stellen keine allgemeine Bewertung dar.

 

  •   Entsprechen die Inhalte des Eventstudiums dem Namen/der Spezifizierung des jeweiligen Studiengangs (vgl. den Namen des Studiengangs)?

 D.h., dem Namen des Studiengangs soll dann auch eine entsprechend ausreichende Zahl von Lehrveranstaltungen gegenüberstehen (siehe  nachfolgend die Curriculum-Mindestanforderungen). Dies kann Betriebswirtschaft, Kulturwissenschaft, Sozialwissenschaft, Tourismus, Freizeit, Sport, Management, Kultur, Mode, Medien etc. sein (siehe „Definition Event/Veranstaltung“).

 

  •  Wie groß ist der eventspezifische Anteil des Studiengangs?

 Dieser wird in ECTS (= Leistungspunkte)[1] ausgewiesen (für alle Bachelor-Abschlüsse gilt generell: 180 ECTS bei sechs Semestern oder 210 ECTS bei sieben Semestern). Ein eventspezifisches Studium, gleich ob betriebswirtschaftlich oder medienwissenschaftlich fundiert, ob mit Sport- oder Kultur- Fokus, sollte einen relevanten Anteil von 180 ECTS des Studiums mit eventaffinen Inhalten ausweisen. Kommt ein Praktikum hinzu, sollte dies mindestens 10 ECTS umfassen.

 

  •  Wie hoch ist der Praxisanteil des Studiums?
  •  Wie sieht die Integration von Praxisanteilen in das Studium aus?
  •  Wird ein eigenes Praxissemester oder eine Praxiszeit eingeplant?
  •  Sind Projekte mit eventspezifischem Anteil Teil des Studiums? Werden diese aufgezeigt oder kann man sich über frühere Projekte der Studierenden konkret informieren?

 Generell lässt sich für die Praxis der Eventindustrie sagen, dass die Lehre vom Projektmanagement die relevante Grundlage der Aktivitäten (Durchführung eines Prozesses) bildet. Inhalte des Projektmanagements (Hard und Soft Skills = Techniken, Methoden, Wissen, persönliche und Sozialkompetenzen) müssen ausgewiesen sein. Ebenso sollte neben der Betriebswirtschaft und dem Projektmanagement und den spezialisierungsspezifischen Inhalten (s. o.) der Bereich der Kreativität (Wissen um Design, Ästhetik, Techniken) eine Rolle spielen.

 

Das eventspezifische Wissens- und Fähigkeitenfeld wie die generellen Inhalte werden von der Matrix des kanadischen Tourism Human Resources Council (einer unabhängigen staatlichen Stelle;) abgebildet. Diese lässt sich finden unter: - IEQF (International Event Qualifications Framework) als Übersicht der Ausbildungsstufen und unter:  EMICS (Event Management International Competency Standards) als Übersicht über die Kompetenzfelder (Wissen, Fähigkeiten) im Bereich des Eventmanagements. Diese Systeme bauen auf dem EMBOK auf, s. das EMBOK Modell.

 



[1] ECTS = European Credit Transfer System. Ein ECTS-Punkt bezeichnet einen Leistungspunkt mit einem Wert von meistens 30 Arbeitszeitstunden.